Der Hauptbahnhof Kempten ist ein Trennungsbahnhof, hier treffen: 1961 wurde in Kempten ein neuer Bahnhof geplant, da der seit 1852 bestehende Kopfbahnhof nicht mehr Zeitgemäß war. Sofern keine weiteren Jahreszahlen angegeben sind, bezieht sich die Beschreibung auf die Jahre 2013 / 2014 in der auch meine Modellbahn angesiedelt ist.
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1965 begann dann auf
dem Gebiet der Ausfahrgruppe des Rangierbahnhofs der Neubau des
Durchgangsbahnhofs, welcher 1969 in Betrieb genommen wurde.
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Das östlich des neuen Personenbahnhofs gelegene Betriebswerk wurde mit der Umstellung von Dampf- auf Dieselloks erheblich reduziert, der Ringlokschuppen wurde abgerissen. Erhalten blieb eine Drehscheibe und die 1938 erbaute Triebwagenhalle. Die Triebwagenhalle wurde so um 2008 erweitert, südlich wurde ein Anbau mit 3 Zufahrtstoren errichtet. Auf der Seite zur Eicher Straße befindet sich noch eine angebaute Halle, hier ist eine Waschanlage für Triebfahrzeuge unter gebracht. Daran schließt sich noch einmal ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude und ein Materiallager mit Stumpfgleis an. In Richtung des Personenbahnhofs sind 2 weiter zweistöckige Anbauen und ein Silo. Vor diesen sind 4 Abstellgleise für Triebfahrzeuge und ein Umfahrtgleis. 3 Der Abstellgleise und das Umfahrtgleis enden an der Drehscheibe. Über das Umfahrtgleis erreichen die Triebfahrzeuge und per Güterwagen gelieferte Materialien den nördlichen Teil der Triebwagenhalle. | ||
Südlich des Betriebswerks wurden eine neue
Ortsgüteranlage
mit einer Seitenrampe, einer Kopframpe, einer großen Güterhalle
die seinerzeit für ca. 110 Tonnen Stückgut ausgelegt war,
einem Freiladegleis und eine Containeranlage mit Containerkran gebaut. Auch wenn
dieser Kran heute nicht mehr existiert. An der Stelle wo er laut eines Gleisplanes von 1988 gestanden hat, werde ich das Funktionsmodell eines Containerterminal errichten. Die Stückguthalle hatte einst zwei Rolltore durch die Güterwagen in die Halle zum be- und entladen gefahren werden konnten, eins davon wurde bereits zugemauert und dient nur noch als Abstellgleis für einezlen Wagons oder einer Lock. Auch eine Gleiswaage gab es in der Ortsgüterlage samt Lademaß, diese sind jedoch ziemlich runtergekommen bzw. nicht mehr im Betrieb. |
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Südlich der Ortsgüteranlage liegenden ehemaligen Ausbesserungswerk für Reisezug- und Güterwagen in dem 1968 noch 13.800 Wagen instand gesetzt wurden. Heute ist es leider nur noch mehr oder weniger eine Bauruine. Zwischen der Ortsgüteranlage und dem ehemaligen Ausbesserungswerk befindet sich die Dieseltankstelle welche im Zuge von Sanierungsmaßnahmen 2008 erneuert wurde. Außerdem befindet sich dort ein Abstellgleis für einen Hilfszug bestehend aus einer BR218 und einem EHG 388, in verkehrsrot. | ||
Westlich davon befindet sich die Reiszugabstellgruppe mit 4 Durchgangsgleisen und einem Kopfgleis mit Wagenwaschplatz.
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Südwestlich des ehemaligen Ausbesserungswerks befindet sich der seit 1933 erheblich verringerte Rangierbahnhof mit Ablaufberg. Vom südlich gelegenen Ablaufberg laufen die Wagen in die im leichten Bogen verlegten Stationsgleise, welche als Kopfgleise ausgelegt sind. Zwischen Diesen und den Streckengleisen befinden sich die Gleise welche als Ein- und Ausfahrtgruppe genutzt werden, da die Ausfahrtgruppe ja dem neuen Personenbahnhof weichen mussten. | ||
Südlich des Empfangsgebäude befindet sich das ebenfalls mit dem Bau des Durchgangsbahnhofs neu errichtete Spurplan-Drucktastenstellwerk welche 11 Stellwerke ersetz hat. | ||
Seit dem wurde der Bahnhof mehrfach Saniert
und Umgebaut. In der von mir Nachgestellten Epoche V/IV findet noch ein Reger Personenverkehr statt außer den Regionalzügen fahren auch Fernzüge mit Diesellokbespannung den Hauptbahnhof Kempten an.
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Hauptbahnhof Kempten von 1852 bis 1969
Der alte Kopfbahnhof von Kempten wurde mit der
Inbetriebnahme des neuen Durchgangsbahnhofs im September 1969 geschlossen.
Gebaut wurde er 1852 im Zusammenhang mit der ebenfalls 1982 eröffneten
Süd-Nord-Bahn zwischen Kaufbeuren und Kempten, welche 1983 bis nach Immenstadt
verlängert wurde.
Geografisch bedingt durch das Illertal, entstand südlich der Stadt der
Kopfbahnhof welcher dem Personen- und Güterverkehr diente. Außer dem
Hauptgebäude, bestand der Bahnhof damals aus einem überdachten Hausbahnsteig,
einer Einsteighalle und einem Güterschuppen.
Nach der Inbetriebnahme der Illertahlbahn und einer Zuhname des Bahnverkehrs
wurden 1869 die ersten Umbaumaßnahmen durchgeführt.
In der Zeit von 1885 bis 88 wurden sehr umfangreiche Umbauten vorgenommen und
1888 das neue Empfangsgebäude mit großer Eingangshalle eröffnet. Der Bahnhof
verfügte über 3 Bahnsteige mit 5 Gleisen.
Ein Gebäckaufzug verband die Gepäckausgabe mit den Bahnsteigen.
Der Bau der Außerfernbahn und die Strecke nach Isny erforderten 1909 weiter
Anpassungen des Bahnhofs.
Mit der 1907 fertig gestellten Umgehungsbahn wurde der Kopfbahnhof von
Güterzügen und auch von durchfahrenden Fernzügen entlastet. Im Zuge des Baus der
Umgehungsbahn wurden 2 neue Brücken über die Iller gebaut.
Parallel zur Umgehungsbahn wurde ein Rangierbahnhof gebaut, hier wurden die Züge
aus Bayern und den nördlich gelegenen Nachbarländern Richtung Schweiz und
Südwesteuropa zusammengestellt.
In dem gleichen Zeitraum wurde das Bahnbetriebswerk vom Kopfbahnhof an den
heutigen Ort verlegt.
Ab 1933 verlor der Rangierbahnhof seine Bedeutung, da die schweren Güterzüge
durch die neue elektrifizierte Strecke Augsburg / Ulm die steigungsreiche
Allgäubahn mieden.
Ab den Winter 1925 / 1926 fuhren die Fernzüge über die neu Umgehungsbahn und
machten im Bahnhof Kempten-Hegge halt, Pendelzüge brachten Fahrgäste der
Fernzüge dann zum Hauptbahnhof.
1969 wurde der Kopfbahnhof Kempten und auch
der Bahnhof Kempten-Hegge durch den heutigen neuen Durchgangsbahnhof ersetzt.
Wie bereits erwähnt wurden im Zuge
des Neubaus der Umgehungsbahn zwei neue Brücken über die Iller gebaut. |
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1904 begann der Neubau einer vier- und einer zweigleisigen Bahnbrücke über die Iller. Die wohl weltweit größten und ältesten deutschen Stampfbetonbrücken wurden 1906 fertig gestellt. Die viergleisige Brücke diente der Zufahrt und dem Gleiswechselbetrieb sowie dem Richtungswechsel für den damaligen Kopfbahnhof. Die südlich davon im 30° Winkel erbaute zweigleisige Brücke diente der Umgehungsbahn. Beide ca. 155 m langen und 36,5 m hohen Brücken sind baugleich, auch wenn die viergleisige Brücke mit ca. 17 m fast doppelt so breit wie die zweigleisige Brücke (ca. 8,8 m) ist. |
Die Hauptbögen mit ca. 50 m Spanweite der beiden Brücken
sind als Dreigelenkbogen-Konstruktionen gefertigt und stehen auf schräg
gestellte Pfeiler womit sie am Pfeilerfuß eine Spanweite von ca. 63,8 m
erreichen. Zum Bahnhof hin schließen sich zwei weitere Bögen und auf der
gegenüberliegenden Flußseite ein Bogen an. Mit der Schließung des Kopfbahnhofs und der Eröffnung des neuen Durchgangsbahnhofs 1969 wurde die viergleisige Brücke über die Iller für den Zugverkehr nicht mehr benötigt. Durch den Umbau zu einer Straßenbrücke konnte die alte König-Ludwig-Brücke zu einer reinen Fußgänger- und Radfahrerbrücke umgestaltet werden. Leider musste die einzige ihrer Art noch erhaltene Brücke 2013 auch für den Fußgänger- und Radverkehr gesperrt werden, Witterungseinflüsse haben derartige Korrosionsschäden hinterlassen das sie zu baufällig geworden ist. Der Kemptener Haushalt hat wohl für eine Sanierung keine Gelder, daher wird sie sofern sich keine privaten Investoren finden die Brücke bald nur noch Geschichte sein. |
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Die südliche zweigleisige Brücke dient weiterhin dem Bahnverkehr, beide Stampfbetonbrücken stehen unter Denkmalschutz. |
Da in der Zeit der Industrialisierung und
dem Bau von Wasserkraftwerken die Flößerei auf der Iller zum erliegen kam und
sich der Transport auf der Straße nicht rechnete, kam bei den Bürger von Kempten
1843 die Idee einer Bahnlinie von Kempten über Memmingen nach Ulm auf. Der Staat
hatte allerdings kein Interesse an dieser Bahnlinie. Kurz vor der Illertahlbrücke mündet die Illertahlbahn dann in die Allgäubahn und ist bis Immenstadt ein Teil der Allgäubahn, erst in Immenstadt trennen sich die beiden Bahnlinien wieder und die Illertahlbahn wird als eigenständige eingleisige Strecke weiter nach Oberstdorf geführt. Ausbaupläne Zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 Km/h, die Bahn beabsichtig die Strecke auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Km/h zu ertüchtigen. Dazu müssen jedoch einige kleinere Bahnübergänge geschlossen und die verbleibenden umgebaut werden. Die 11 an der Strecke von Neu-Ulm bis Memmingen liegenden Kommunen, sowie die beiden Landkreis Neu-Ulm und Memmingen wünschen sich den Ausbau auf eine zweigleisige Strecke mit Elektrifizierung. Zugverkehr auf dieser Strecke ( Stand Mai 2014) Ulm - Kempten: Eine RB Nachts (ca. 00:30 Uhr) 3 RB Morgens von 06:20 bis 08:26 und eine Rb ca. 17:56 Uhr; 16 RE ab 08:27 bis 23:23 Uhr im Stundentakt, wobei um 17.07 Uhr der IC Allgäu ab Ulm als RE fährt, die Züge bestehen vorwiegend aus Dieseltriebwagen der Baureihe 612, der IC Allgäu aus 8 bis 9 IC Wagen ab Stuttgart mit 2 Diesellokomotiven BR218 (ab Ulm als RE eingestuft). Kempten - Ulm: Zwei RB zwischen 05:30 und 06:00; 15 RE ca. stündlich von 06:41 bis 20:30 (außer in der Zeit von 09:34 bis 11:34 dieser fehlt) und ein RE ca. 23:34, und um ca. 10:55 der IC Allgäu (durchgängig als IC).
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IC / RE 2013 Allgäu aus Ulm kommend |
Rechts mündet die Illertahlban Richtung Kempten in die Allgäubahn |
Links trennt sich die Illertahlbah Richtung Ulm von der Allgäubahn |
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Allgäubahn kurz hinter Kempten am Ortseingang von Betzigau,
Fahrtrichtung München / Augsburg |
Die Allgäubahn ist eine zweigleisige Hauptstrecke welche München mit Lindau über Kempten verbindet. Die Strecke ist (Stand 2014) nur bis Geltendof elektrifiziert. Die Strecke wurde damals von Buchloe bis nach
Lindau als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn geplant. Erste Pläne für den Bau einer Eisenbahnlinie von
Augsburg nach Linda gab es bereits seit 1833. Im September 1847 konnte das erste Teilstück von Buchloe nach Kaufbeuren, welches im Rahmen der Ludwig-Süd-Nord-Bahn gebaut wurde dem Verkehr übergeben werden. Im Mai 1852 konnte der Streckenabschnitt von
Kaufbeuren bis zum damaligen Kopfbahnhof Kempten als erstes Teilstück der
Allgäubahn in Betrieb genommen werden. Ausbaupläne Im Februar 2008 einigte sich der deutsche Bundesverkehrsminister Tiefensee und der schweizer "Verkehrsminister" Moritz über die Absichtserklärung die Strcke München - Memmingen - Zürich auszubauen und komplett zu elektrifizieren. Leider betrifft das nicht die Strecke über Kempten, sondern die Strecke über Memmingen - Kißlegg. Dass heiß das die Allgäubahn selbst nur von Geltendorf bis Buchlohe und Hergatz bis nach Lindau davon profitieren. Der Rest der Allgäubahn werden wohl vorerst nicht elektrifiziert. nach Planungsstand 2014 soll die Elektrifizierung wohl bis 2020 abgeschlossen sein, was zur Folge haben wird das der jetzt schon geringe internationale Fernverkehr über Kempten dann wohl vollkommen eingestellt wird. Der Oberstaufen Tunnel wird zur Zeit (2014)
zweigleisig ausgebaut und im Lichtraumprofil soweit erweitert das er auch mit
Doppelstockwagen befahren werden kann, somit wird es möglich sein, das
Doppelstockzüge nicht nut bis Kempten, sonder auch bis Lindau bzw. Oberstdorf
fahren können. Zugverkehr auf dieser Strecke (Stand Mai 2014) Da über diese Strecke Züge aus Augsburg und
München kommen bzw. von Lindau und Oberstdorf währe es an dieser Stelle zu
umfangreich die einzelnen Verbindungen hier aufzuzählen.
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am
02.05.2013 um 18:26 Uhr passiert der RE 57592 aus München meinen
Standpunkt auf der Allgäubahn kurz vor der Streckenvereinigung der
Illertalbahn (links) |
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Allgäubahn / Illertahlbahn Richtung Lindau / Oberstdorf von der
Straßenbrücke Obere Eicher Straße aufgenommen. |
Im Vordergrund sieht man die Allgäubahn / Illertalbahn
und |
Die Weiche mit der die Außerfernbahn in die Allgäubahn
/ Illertalbahn mündet, |
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kempten_%28Allg%C3%A4u%29_Hauptbahnhof
http://de.wikipedia.org/wiki/Allg%C3%A4ubahn_%28Bayern%29
http://www.kbs970.de/kbs970-geschichte.html
http://www.alpenbahnen.net/html/allgaubahn.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Neu-Ulm%E2%80%93Kempten
http://www.ulmereisenbahnen.de/streckenkunde/strecke_975.htm
http://www.alpenbahnen.net/html/illertalbahn.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferfernbahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Kempten%E2%80%93Isny
http://www.vergessene-bahnen.de/Ex972.htm
http://www.achim-bartoschek.de/details/by5_06.htm?f
http://www.erlebnisbahn.at/ausserfernbahn/index.php
http://www.alpenbahnen.net/html/ausserfernbahn.html
http://www.mittenwaldbahn.de/976.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nig-Ludwig-Br%C3%BCcke
http://de.wikipedia.org/wiki/Obere_Illerbr%C3%BCcken
http://www.karl-gotsch.de/Monatsbruecken/2006Feb.htm
http://www.dgm-41018.de/html/Foto Galerie/html Iller Brucke/iller_brucke.html